Mit Herzblut für Uri

Urs Janett ist neuer Landammann: «Es gilt jetzt, die Coronagräben zuzuschütten»

13. Februar 2022

(Text und Bild: Urner Zeitung vom 14.02.2022)

Der Urner Sicherheitsdirektor schaffte die Wahl zum Landesstatthalter klar, obwohl sich nicht alle Urner Parteien im Vorfeld für ihn ausgesprochen hatten. Die CVP / Mitte Uri hatte Stimmfreigabe beschlossen, die FDP stellte sich nur mit einer überzähligen Stimme hinter Dimitri Moretti und die SVP unterstützte ihn ebenfalls nicht einstimmig. Wie an den Parteitagen zu hören war, trauen nicht alle dem SP-Vertreter die Repräsentationsaufgaben zu, die das Amt mit sich bringen würde.

Als Linker im Schussfeld

Dimitri Moretti zeigte sich zufrieden mit dem Resultat. «Auf 85 Prozent der gültigen Zettel stand mein Name. Für einen SPler ist das ein gutes Ergebnis.» Er habe auch bei Regierungsratswahlen einen gewissen Rückstand auf die Bürgerlichen. «Als Linker muss man damit rechnen, dass man eher im Schussfeld steht.» Das sei sicher nicht schön, aber damit müsse man umgehen können. Auch einzelne Entscheide, die er als Sicherheitsdirektor habe treffen müssen, hätten wohl nicht immer allen gefallen. Das nun vorliegende Abstimmungsresultat beruhige nun aber. Klar habe er sich Gedanken über die Gründe gemacht für die negativen Stimmen im Vorfeld der Wahlen. Er betont aber auch: «Ich bin froh und dankbar, dass viele Urnerinnen und Urner hinter mir stehen.»

Nach seiner zweijährigen Tätigkeit als Landesstatthalter wird er bei den nächsten Regierungsratswahlen auch Kandidat sein für das Amt des Landammanns. Bringt das Vorteile? «Das kann sicher helfen bei den nächsten Wahlen», so Moretti. Das Urner Volk habe ihn bereits zweimal gewählt. Daher sei er auch für die kommenden Wahlen zuversichtlich. In der Zentralschweiz ist Moretti der einzige Regierungsrat überhaupt aus dem linken Spektrum.

Janett will vorwärts schauen und nicht nur immer einen Virus bekämpfen

Urs Janett freute sich über die erfolgreiche Wahl zum Landammann. Es sei für ihn eine Ehre, dass er sich damit in eine lange verbriefte Geschichte der Landammänner, die in Uri bis 1251 zurückreiche, einreihen dürfe. Auf der anderen Seite gibt es grosse Herausforderungen: «Es gilt jetzt, die Coronagräben zuzuschütten», so Janett. «Hoffentlich ist die Pandemie nun vorbei, sodass wir jetzt vorwärts schauen können und nicht nur immer einen Virus bekämpfen müssen.» Er freue sich über die neue Aufgabe und dass er den Kanton Uri repräsentieren dürfe. Den Regierungsrat werde er mit Bedacht anführen, und stets mit Blick aufs Wohl des Kantons Uri. Er sei als Landammann nicht ein wichtigerer Regierungsrat, sondern nehme vor allem die Funktion des Repräsentierens ein. Und zum Leiten der Sitzungen meinte er: «Wir haben im Moment einen Modus, wie wir die Sitzungen sehr effizient durchführen können.» Daran werde er sicher festhalten. «Wichtig ist der Austausch und dass wir gegenseitig den Respekt behalten, auch wenn wir ab und zu nicht gleicher Meinung sind. Aber da sind wir sehr gut unterwegs und müssen nichts ändern.»

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